Aasgeier: Hüte dich vor diesem toxischen Dating-Trend!

In der heutigen modernen Dating-Welt gibt es leider einige Trends, die die psychische und emotionale Gesundheit der Beteiligten gefährden können. Einer dieser Trends ist der sogenannte “Aasgeier”. Beim Aasgeiertum geht es darum, so viele Partner und Dates wie möglich in kürzester Zeit anzulocken und emotional auszunutzen, bevor man zur nächsten Beute übergeht.

Obwohl dieser Trend in sozialen Medien oft glorifiziert wird, birgt er tatsächlich große Risiken für seelisches Wohlbefinden und Vertrauen in Beziehungen. In diesem Artikel möchte ich den Trend des Aasgeiertums näher beleuchten, seine Mechanismen und Gefahren erläutern und dazu aufrufen, achtsam in der Partnersuche zu sein und die eigenen sowie die Grenzen anderer zu respektieren.

Was versteht man unter dem Begriff “Aasgeier”?

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Der Begriff “Aasgeier” leitet sich von dem Aas fressenden Vogel gleichen Namens ab. Wie der Aasgeier in der Natur von einem toten Tier zum nächsten zieht, so ziehen “Aasgeier” in der modernen Partnersuche von einer romantischen Begegnung zur nächsten.

Doch während der Aasgeier in der Natur lediglich seinem Überlebenstrieb folgt, geht es beim menschlichen “Aasgeieren” nicht selten um die egoistische Befriedigung emotionaler oder sexueller Bedürfnisse auf Kosten der Mitmenschen.

Ein “Aasgeier” zeichnet sich dadurch aus, dass es ihm in erster Linie darum geht, so viele romantische oder intime Begegnungen wie möglich anzustiften, ohne echtes Interesse an einer dauerhaften Bindung oder dem Wohlergehen des anderen. Sobald das Interesse nachlässt oder sich eine tiefere Verbindung anzubahnen droht, zieht der “Aasgeier” weiter und hinterlässt eine Spur emotional verletzter und enttäuschter Partner.

Welche Motivation steckt hinter dem Verhalten?

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Die Motivation hinter dem Verhalten eines “Aasgeiers” ist nicht immer eindeutig. Häufig spielen narzisstische Tendenzen, das Bedürfnis nach ständiger Bewunderung und Bestätigung durch neue Eroberungen, eine Rolle. Manche “Aasgeier” scheinen ein tiefes Defizit an echter Zuneigung und zwischenmenschlicher Verbundenheit zu haben und versuchen dies durch konstante romantische oder intime Kontakte mit wechselnden Partnern zu kompensieren.

Andere Motive können auch mangelndes Vertrauen in langfristige Beziehungen oder Angst vor Nähe und Intimität sein. Egoistische Triebe und die Lust am “Jagderfolg” neuer Eroberungen scheinen ebenfalls häufig den Kern des “Aasgeiertums” zu bilden. Unabhängig von den tieferen Ursachen geht es “Aasgeiern” in jedem Fall stets nur um die eigene kurzfristige Befriedigung, während die Gefühle der Partner ignoriert oder sogar bewusst ausgenutzt werden.

Welche Auswirkungen hat dieses Verhalten?

Toxic Behaviors To Look For When Online Dating — TIRZAH

Das Verhalten von “Aasgeiern” hat in der Regel schwerwiegende psychische und emotionale Folgen für die betrogenen Partner. Diese werden häufig über einen längeren Zeitraum angelockt und emotional investieren sich intensiv in die scheinbar aufkeimende Beziehung.

Umso größer ist dann auch die Enttäuschung und das Vertrauensverlust, wenn der vermeintliche Partner sich plötzlich zurückzieht oder die Beziehung beendet, ohne echte Gründe zu nennen. Viele Betroffene leiden unter starkem Selbstzweifel, da sie das eigene Urteilsvermögen in Frage stellen. Auch das Gefühl, ausgenutzt und weggeworfen worden zu sein, führt oft zu Depressionen, Ängsten und Vertrauensproblemen in künftigen Beziehungen.

Langfristig können “Aasgeier”-Erlebnisse sogar zu einer Bindungsstörung führen, wenn Menschen gelernt haben, tiefe emotionale Verbindungen zu meiden, um nicht erneut verletzt zu werden. “Aasgeier” richten mit ihrem egoistischen Verhalten also großen seelischen Schaden an.

Welche Anzeichen deuten auf “Aasgeiertum” hin?

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Es gibt einige typische Verhaltensmuster und Aussagen, die womöglich auf “Aasgeiertum” hinweisen können:

  • Schnelle Intensivierung der Beziehung am Anfang, gefolgt von plötzlichem Desinteresse
  • Ausweichende oder widersprüchliche Aussagen zu langfristigen Plänen oder Gefühlen
  • Kontakt wird meist nur über soziale Medien aufrechterhalten
  • Schneller Wechsel zwischen mehreren Partnern
  • Partner werden gegeneinander ausgespielt
  • Emotionale Nähe und Intimität werden vermieden
  • Nur an körperlicher Nähe, aber nicht an echter Zuneigung interessiert
  • Arrogante und narzisstische Selbstdarstellung in Profilen
  • Vage Begründungen für Trennungen oder “Pausen” in der Beziehung
  • Andere werden hauptsächlich als Ersatz-Befriedigung oder Statussymbol gesehen

Allerdings sind dies lediglich mögliche Warnsignale – eine eindeutige Diagnose ist von außen nur schwer möglich. “Aasgeier” verstehen es oft, eine falsche Fassade aufrechtzuerhalten.

Was kann man tun?

How to Heal From Toxic Relationships | Psychology Today

Um sich vor “Aasgeiern” zu schützen und eine gesunde Beziehungskultur zu fördern, sind einige Verhaltensweisen ratsam:

  • Sei achtsam mit dem eigenen Herzen und vertraue nicht blind aufs Aussehen oder schöne Versprechungen
  • Nimm dir Zeit, die Person langsam kennenzulernen und echtes Interesse zu testen
  • Frage nach konkreten Gefühlen, Wünschen und bisherigen Beziehungen
  • Meide allzu große emotionale und körperliche Nähe am Anfang
  • Vertraue deinem Bauchgefühl – wenn etwas nicht stimmt, ziehe die Reißleine
  • Stelle die eigene Bedürfniserfüllung nicht über die Grenzen anderer
  • Sei achtsam mit den Gefühlen Anderer und beende Beziehungen respektvoll
  • Such dir Menschen, die sich auch für dich interessieren und füreinander da sind

So kann man giftigen Strömungen wie dem “Aasgeiertum” vorbeugen und gesündere, wertschätzende Beziehungen führen. Mit Offenheit, Kommunikation und gegenseitigem Respekt lassen sich auch Partnersuche und Dating sicherer gestalten.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Trend des “Aasgeiertums” zwar in sozialen Medien oft verherrlicht, in Wirklichkeit aber eine äußerst toxische und andere verletzende Form der Partnersuche darstellt. Stattdessen sollten wir unsere eigene und die Bedürfnisse anderer ernst nehmen und mit Respekt, Achtsamkeit sowie Offenheit füreinander eintreten.

Nur so können wir vermeiden, einander seelisch zu schaden oder selbst zum Opfer emotionaler Manipulation zu werden. In einer Welt, in der oberflächliche Beziehungen und Jagderfolge oft über Wertschätzung und Verbundenheit gestellt werden, ist es wichtiger denn je, auf die eigenen Grenzen und die Grenzen anderer zu achten.

Lassen wir uns also nicht von illusionären Versprechungen blenden, sondern suchen wir stattdessen nach partnerschaftlichen Beziehungen, die uns als ganze Menschen annehmen und wertschätzen.