Von der Liebe erdrückt? 8 alarmierende Symptome von Liebeskummer, die du nicht ignorieren darfst

Zuletzt aktualisiert am June 13, 2024 by Friedrich Müller

Der Liebeskummer ist eine schmerzhafte Erfahrung, die jeder von uns schon einmal durchmachen musste. Die Trennung von einer liebgewonnenen Person hinterlässt oft tiefe Wunden, die Zeit brauchen, um zu heilen.

Anfangs scheint es unmöglich, den Schmerz zu überwinden, doch mit der Zeit lernt man, damit umzugehen. Dennoch sollten einige Symptome des Liebeskummers nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Hier sind 8 Anzeichen, die darauf hindeuten könnten, dass professionelle Hilfe vonnöten ist.

Übermäßige Traurigkeit

What You Need to Know About Depression | Archways Centre for CBT

Ein Maß an Traurigkeit und Wehmut ist nach einer Trennung vollkommen normal. Der Liebeskummer sollte sich jedoch mit der Zeit abschwächen und in positive Gefühle umschlagen. Fühlt man sich allerdings wochen- oder monatelang nur noch traurig und niedergeschlagen, könnte dies ein Alarmzeichen sein. Starke depressive Verstimmungen, die den Alltag beeinträchtigen, sind ein Signal dafür, dass professionelle Unterstützung ratsam ist.

Wenn die Traurigkeit so stark ist, dass man kaum noch aus dem Bett kommt oder keine Freude mehr an Aktivitäten findet, die sonst Spaß bereitet haben, sollte man seinen Zustand ärztlich abklären lassen. Antidepressiva oder Therapie könnten helfen, aus der starken Gefühlsschwere herauszukommen.

Vermehrter Alkohol- und Drogenkonsum

Is Alcoholism a Disease? Learn The Facts | Zinnia Health

Der Griff zu Beruhigungsmitteln wie Alkohol oder Drogen ist verständlich, wenn der Liebeskummer übermächtig wird. Doch gerade in der Verarbeitungsphase einer Trennung sollte man auf seinen Körper und Geist achten. Ein übermäßiger und anhaltender Konsum kann gesundheitsschädlich sein und sogar eine Suchterkrankung auslösen.

Wer bemerkt, dass er Alkohol oder andere Drogen als einzigen Ausweg aus seinem emotionalen Tief empfindet, der sollte vorsorgen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Suchtberatungsstellen können in einer Krisensituation wertvolle Unterstützung bieten.

Grübeln undnegative Gedankenspirale

The DAO of Conquering Negative Thoughts - DAOFitLife

In der ersten Zeit nach einer Trennung ist es völlig natürlich, vieles im Kopf noch einmal Revue passieren zu lassen. Doch wenn man sich ständig in negativen Gedanken über die Vergangenheit oder die Zukunft ergeht und dabei keine Lösungen mehr sieht, ist Vorsicht geboten. Ein ausuferndes Grübeln kann psychisch belastend sein und sogar zu Depressionen führen.

Therapie könnte hier ansetzen, Muster zu durchbrechen und neue Perspektiven zu finden. Durch Gespräche lernt man, Gedanken aus einer distanzierteren Warte zu betrachten und ihnen nicht mehr die ganze Macht zu geben.

Schlafstörungen

Sleep Disorders – Common Types, Symptoms, Treatments | Sleep Foundation

Einschlafprobleme oder nächtliches Durchwachen sind typische Folgen innerer Unruhe und seelischen Schmerzes. Doch wenn Schlafschwierigkeiten über mehrere Wochen anhalten und sich tagsüber in Müdigkeit und Konzentrationsschwäche äußern, ist das ein starkes Warnsignal. Regelmäßiger, erholsamer Schlaf ist wichtig für die physische und psychische Gesundheit.

Wenn Entspannungsmethoden oder Medikamente nicht weiterhelfen, lohnt sich der Gang zum Hausarzt. Gemeinsam kann dann das passende Vorgehen besprochen werden – sei es mittels Therapie oder mit Schlafmitteln, die zeitlich begrenzt Abhilfe schaffen.

Appetitlosigkeit und Magenbeschwerden

No appetite? No problem. Try this game plan to stay nourished

In Zeiten seelischen Leids verlieren viele vorübergehend den Appetit. Doch wenn Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Durchfall über Hand wochen andauern, sollte man auf seinen Körper hören. Dauerstress und innere Unruhe gehen häufig mit Verdauungsstörungen einher. Da seelische und körperliche Gesundheit eng verwoben sind, ist es sinnvoll, beides im Auge zu behalten.

Therapiesitzungen können hier ansetzen, indem man lernt, besser mit Stress umzugehen und den Körper nicht durch seelische Belastungen zu überfordern. Gegebenenfalls sind auch arzneiliche Behandlungen der Verdauungsbeschwerden sinnvoll.

Gedanken an den Ex-Partner

I Still Love My Ex: What to Do If You Feel This Way

In der ersten Zeit nach einer Trennung ist es völlig normal, ständig an den ehemaligen Partner zu denken. Doch wenn die Gedanken auch Monate später noch allgegenwärtig sind und einen nicht zur Ruhe kommen lassen, ist das ein Alarmzeichen. Man sollte prüfen, ob man womöglich nicht den Abschluss gefunden hat, den die Beziehung verdient.

In einer psychotherapeutischen Behandlung kann man die Beziehung reflektieren und die Gefühle verarbeiten. Durch Loslösungsarbeit und realistischere Sichtweisen gelingt es mit der Zeit besser, den Ex-Partner loszulassen.

Suizidale Gedanken

Teen suicidal thoughts & suicide attempts | Raising Children Network

Während leichte Selbstzweifel in einer emotionalen Krise nicht ungewöhnlich sind, sollten tatsächliche Suizidgedanken immer sehr ernst genommen werden. Sie sind ein klares Warnsignal dafür, dass professionelle Unterstützung dringend notwendig ist.

In solch einer Situation sollte man umgehend eine Krisen-Hotline anrufen, einen Therapeuten kontaktieren oder sogar einen Notarzt rufen. Suizidale Krisen dürfen niemals auf die leichte Schulter genommen werden. Glücklicherweise gibt es viele Hilfsangebote wie die Telefonseelsorge oder die psychiatrischen Bereitschaftsdienste, die sofort zur Stelle sind.

Rückzug aus dem Sozialleben

What Causes Social Withdrawal?

In der ersten Phase nach einer Trennung ist es verständlich, wenn man lieber alleine sein möchte. Doch zieht sich der Rückzug über mehrere Monate und Jahre hin, ist das Warnsignal. Denn der Kontakt zu Freunden und Familie ist wichtig, um seelische Wunden zu heilen.

Therapie kann dabei unterstützen, die Ängste vor sozialem Kontakt abzubauen und Schritt für Schritt mehr Nähe und Zuwendung von anderen zuzulassen. Auch Selbsthilfegruppen, in denen man sich mit Menschen in ähnlicher Situation austauschen kann, sind eine Möglichkeit, die Isolation aufzuweichen.

Fazit

Liebeskummer ist ein normaler Teil des Lebens und die meisten Menschen finden mit der Zeit eigene Strategien, damit umzugehen. Doch manche Symptome wie starke Depressionen, Suchtproblematik oder Suizidgedanken sollten stets ernst genommen werden. In solchen Fällen ist professionelle Hilfe unabdingbar.

Es gibt keinen Grund, den eigenen seelischen Schmerz auszuhalten, wenn Fachleute unterstützen können. Auch ärztliche Behandlungen wie Antidepressiva können zeitweise sinnvoll sein. Offene Kommunikation über die eigenen Gefühle und professionelle Begleitung sind der beste Weg aus emotionalen Krisen. Hilfe anzunehmen ist ein Zeichen von Stärke – nicht von Schwäche.