Wie es sich anfühlt, nach dem Leben mit einem Soziopathen PTBS zu haben

Zuletzt aktualisiert am May 22, 2024 by Friedrich Müller

Einleitung

PTBS ist eine psychische Störung, die nach einem traumatischen Erlebnis auftreten kann. Eine Beziehung mit einem Soziopathen kann sehr traumatisch sein und lebenslange Folgen haben. Soziopathen können extrem manipulativ und gefühllos sein. In einer Beziehung mit einem Soziopathen sind Missbrauch, Lügen und emotionale Grausamkeit an der Tagesordnung. Wenn man solch eine Beziehung überlebt, kann das zu schweren psychischen Folgen wie posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) führen. In diesem Artikel möchte ich die Symptome und Auswirkungen von PTBS nach dem Leben mit einem Soziopathen beschreiben.

Flashbacks und Alpträume

The Causes and Treatment of PTSD Nightmares

Eines der häufigsten Symptome von PTBS sind Flashbacks und Alpträume. Bei einem Flashback fühlt sich die betroffene Person plötzlich wieder in traumatische Situationen aus der Vergangenheit versetzt. Die Erinnerungen können sehr lebhaft und real wirken.

Auch Alpträume über die traumatischen Erlebnisse sind sehr typisch für PTBS. Oft kommen Flashbacks und Alpträume vollkommen unvorhersehbar und können einen großen Stress auslösen. Für Betroffene einer Beziehung mit einem Soziopathen können Flashbacks Momente extremer Manipulation oder emotionaler Grausamkeit sein. Auch Alpträume, in denen die Figur des Soziopathen eine Rolle spielt, sind häufig.

Vermeidungsverhalten

Avoidance Behaviors and Social Anxiety Disorder

Menschen mit PTBS entwickeln oft Vermeidungsstrategien, um Trigger zu vermeiden, die Flashbacks oder Panikanfälle auslösen könnten. Das kann bedeuten, Orte, Personen, Aktivitäten oder sogar Gefühle und Gedanken zu vermeiden.

Für Betroffene nach einer Beziehung mit einem Soziopathen können das der eigener Wohnort sein, an dem Missbrauch stattfand, oder bestimmte Ecken in der eigenen Stadt, die traumatische Erinnerungen wachrufen. Häufig werden auch zwischenmenschliche Kontakte oder neue Beziehungen gemieden, um Schutz vor erneuter Manipulation oder Verletzung zu finden.

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Emotionale Abstumpfung

Emotional Blunting: Causes, Symptoms, Treatment

Eine weitere Folge von PTBS ist emotionale Abstumpfung. Betroffene fühlen sich manchmal emotionslos oder “ausgebrannt”. Für Menschen nach einer Beziehung mit einem Soziopathen ist dies besonders problematisch, da die emotionale Grausamkeit und Manipulation das Vertrauen in die eigenen Gefühle zerstört haben.

Sie haben gelernt, eigene Bedürfnisse und Emotionen zu unterdrücken, um die Launen des Soziopathenpartner nicht zusätzlich aufzuregen. Dieser Selbstschutz kann auch nach Beendigung der Beziehung erhalten bleiben und das normale emotionale Funktionieren stören. Gleichzeitig kommt es auch zu verstärkten negativen Emotionen wie Angst, Depression oder Wut.

Kognitive Probleme

Expert Tips on Combating Cognitive Decline in Older Men | Core Medical

PTBS geht oft mit kognitiven Symptomen wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen einher. Dies kann gerade für ehemalige Partner von Soziopathen problematisch sein, da diese einen ständigen Fokus auf Lügen, Manipulation und Täuschung gerichtet hatten, nur um emotionalen Missbrauch zu vermeiden. Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnis waren ständig damit beschäftigt, Widersprüche in den Aussagen des Partners zu erkennen oder frühere Lügengeschichten im Gedächtnis zu behalten.

Nach Beendigung der toxischen Beziehung fällt es Betroffenen häufig schwer, sich wieder auf eigentliche Alltagsaufgaben zu konzentrieren. Auch kann es passieren, dass belastende Erinnerungen immer wieder hochkommen und dadurch das normale Funktionieren des Gedächtnisses gestört wird.

Schlafstörungen

Sleep Disorders – Common Types, Symptoms, Treatments | Sleep Foundation

Eine weit verbreitete Folge von PTBS sind Schlafstörungen. Entweder fällt der Einschlaf ein oder der Schlaf ist unruhig und von Alpträumen durchzogen. Für Menschen nach einer Beziehung mit einem Soziopathen war Ruhe und Entspannung oft Fremdworte. Ständige Kontrolle, Manipulation oder sogar körperliche Übergriffe konnten jederzeit auch nachts geschehen.

Der Körper lernt daher, niemals die innere Anspannung und Wachsamkeit zu senken. Auch nach Beendigung der Beziehung fällt es vielen Betroffenen schwer, sich gesund und erholsam auszuruhen. Durch den gestörten Nachtschlaf kommt es zusätzlich zu Erschöpfung, Gereiztheit und Konzentrationsschwierigkeiten tagsüber.

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Depressionen und sozialer Rückzug

Symptoms of Anxiety and Depression in Social Isolation

PTBS nach einer toxischen Beziehung geht häufig einher mit depressiven Verstimmungen oder sogar ausgeprägten Depressionen. Die Betroffenen fühlen sich wertlos, hilflos und hoffnungslos. Gefühle sozialer Isolation und Stigmatisierung kommen häufig vor, wenn die Erlebnisse nicht verarbeitet wurden.

Der jahrelange emotionale Missbrauch hat tiefe Spuren hinterlassen und das Selbstwertgefühl sowie Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stark beschädigt. Viele Betroffene ziehen sich daher social aus Scham oder Angst vor erneutem Versagen zurück. Gerade nach den Lügen und der Isolation durch den Soziopartner fällt es schwer, anderen Menschen wieder zu vertrauen.

Körperliche Symptome

What Causes Social Withdrawal?

Oft gehen psychische Beschwerden im Falle von PTBS auch mit körperlichen Symptomen einher. Dazu können permanenter Stress, Angstzustände und Schlafmangel langfristig Rückenschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen oder andere körperliche Leiden auslösen.

Die ständige körperliche Anspannung, um auf eventuelle Gefahren vorbereitet zu sein, kann Erschöpfung und Müdigkeit zur Folge haben. Auch Herz-Kreislauf-Probleme oder Bluthochdruck sind keine Seltenheit. Gerade körperliche Misshandlungen, die in toxischen Beziehungen keine Seltenheit sind, können zusätzliche körperliche Beschwerden nach sich ziehen, die durch die psychische Belastung verschlimmert werden.

Fazit

Wie beschrieben, kann PTBS nach dem Leben mit einem Soziopathen gravierende Auswirkungen auf Körper und Psyche haben. Die Betroffenen haben jahrelange emotionale und manchmal auch körperliche Quälerei erfahren. Das Vertrauen in sich selbst und andere ist erschüttert. Es ist ein langer Weg, diese Folgen zu verarbeiten und das eigene Wohlbefinden wiederzuerlangen. Professionelle traumafokussierte Therapie kann hier helfen. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann den Heilungsprozess unterstützen. Mit der Zeit ist es möglich, Symptome wie Alpträume und Ängste zu reduzieren und ein selbstbestimmteres und glücklicheres Leben zu führen.

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