4 Zeichen einer Zwangsstörung in einer Beziehung und wie du daraus schlau wirst

Zuletzt aktualisiert am June 6, 2024 by Friedrich Müller

Eine Zwangsstörung kann sich auf viele verschiedene Arten in einer Beziehung äußern. Betroffene Partner können bestimmte Verhaltensweisen entwickeln, die für den anderen Partner möglicherweise seltsam oder beunruhigend wirken.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Zwangsstörungen medizinisch als psychische Erkrankungen diagnostiziert werden. Sie sind nicht das Ergebnis von Schwäche oder mangelnder Selbstkontrolle. Dennoch können sie natürlich Auswirkungen auf die Beziehung haben.

In diesem Artikel möchte ich vier häufige Verhaltensweisen beschreiben, die auf eine Zwangsstörung bei einem Partner hinweisen können. Darüber hinaus gebe ich Empfehlungen, wie der andere Partner verständnisvoll und unterstützend reagieren kann.

Exzessives Händewaschen

Tips For Dealing With OCD in a Relationship

Eines der am häufigsten vorkommenden Symptome einer Zwangsstörung ist exzessives Händewaschen. Betroffene waschen sich die Hände sehr oft und gründlich, um Krankheitserreger oder Schmutz loszuwerden. Dies kann Stunden des Tages einnehmen und den Alltag stark beeinträchtigen. In einer Beziehung fällt dies dem Partner schnell auf, da die lange Zeit im Bad oder an der Spüle auffällt. Der Betroffene hat oft das Gefühl, seine Hände nie richtig sauber zu bekommen. Der Drang nach erneuten Waschen kehrt ständig zurück.

Als Partner ist es wichtig, Verständnis zu zeigen und den Betroffenen nicht zu verurteilen. Man sollte respektvoll nachfragen, wie man unterstützen kann, ohne selbst die Zwänge auszuleben. Medizinische Hilfe suchen ist der beste Weg. Währenddessen ist es eine große Hilfe, dem Partner den Rücken frei zu halten, indem man beispielsweise mehr häusliche Aufgaben übernimmt.

Kontrollzwänge in der Wohnung

Obsessive Compulsive Disorder (OCD)… | CHE Behavioral Health Services

Menschen mit Zwangsstörungen fühlen sich oft unsicher und haben Ängste vor Gefahren, die es eigentlich nicht gibt. Dies kann sich durch Kontrollzwänge äußern, wie beispielsweise immer wieder das Abschließen der Türen oder das Überprüfen des Herdes zu kontrollieren. Solche Verhaltensweisen nehmen viel Zeit in Anspruch und belasten die Beziehung.

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Als Partner ist es wichtig, dem Betroffenen verständnisvoll zu bestätigen, dass alles in Ordnung ist. Man sollte Kontrollgänge nicht wiederholen oder die Sorgen des Partners infrage stellen. Stattdessen ist Ablenkung durch Zuspruch und Zuneigung ratsam. Es kann helfen, die Verantwortung für gewisse Dinge wie das Abschließen zu übernehmen. Medizinische Hilfe und Therapie sind der beste Weg, um langfristig Besserung zu erreichen.

Ausführliche Reinigungsrituale

Relationship OCD: How Does OCD Affect Relationships?

Menschen mit Zwangsstörungen fühlen sich häufig durch Schmutz oder Keime bedroht. Dies kann zu ausgedehnten Reinigungsritualen führen, wie beispielsweise stundenlanges Saubermachen der Wohnung. Selbst minimaler Dreck kann dann große Ängste auslösen. Für den Partner, der diese Reinlichkeitsstandards nicht teilt, ist dies oft überfordernd.

Es hilft, klare Grenzen zu ziehen und dem Betroffenen verständnisvoll mitzuteilen, wann eine angemessene Grenze der Sauberkeit erreicht ist. Man sollte Reinigungszwänge nicht durch eigene Hilfe verstärken, aber auch keine Diskussionen darüber anfangen. Der Partner sollte dem Betroffenen vermitteln, dass er in Ordnung und nicht “schmutzig” ist. Medizinische Beratung sucht ist sehr ratsam, da Therapien dabei helfen können, Ängste zu reduzieren.

Kontrollzwänge im sozialen Bereich

Relationship OCD: Symptoms, Causes, and Coping

Menschen mit Zwangsstörungen sorgen sich manchmal sehr um Details und mögliche Folgen ihres eigenen Verhaltens. Dies kann sich durch Kontrollzwänge im Kontakt mit anderen zeigen. Beispielsweise indem Interaktionen immer wieder im Kopf überprüft oder Nachfragen bei Bekannten gestellt werden. Für den Partner kann dies anstrengend sein, da immer wieder dasselbe Thema wiederaufgerollt wird.

Hier sollte der Partner mit Geduld und Mitgefühl reagieren. Er sollte dem Betroffenen vermitteln, dass smalltalk-ähnliche Interaktionen normal sind und dieses grübelnde Verhalten dazu führt, dass wichtige Dinge im Leben verpasst werden. Ablenkung durch Aktivitäten und Zuspruch sind hilfreich. Medizinische Beratung und Verhaltenstherapie können dem Betroffenen langfristig dabei helfen, weniger kontrollierende Muster zu entwickeln.

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Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Zwangsstörungen die Beziehung auf verschiedene Weisen beeinflussen können. Entscheidend ist, dass Betroffene die Krankheit ernst nehmen und sich Hilfe suchen. Als Partner ist es wichtig, Verständnis, Geduld und Mitgefühl zu zeigen. Man sollte die Bedürfnisse des anderen respektieren, ohne selbst die Symptome zu übernehmen oder zu verstärken.

Medizinische Therapien helfen Betroffenen, besser mit Ängsten umzugehen und destruktive Verhaltensmuster zu durchbrechen. Mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Unterstützung ist es möglich, auch eine Beziehung mit Zwangsstörungen zu meistern. Offene Kommunikation und das Einbeziehen medizinischer Beratung sind der beste Weg.