7 verräterische Zeichen eines ungelösten Traumas: Die unsichtbaren Narben erkennen

Zuletzt aktualisiert am May 24, 2024 by Friedrich Müller

Ein belastendes Erlebnis hinterlässt oft Spuren, die über Jahre hinweg anhalten können. Ungelöste Traumata können sich auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. In diesem Artikel stelle ich 7 verräterische Zeichen vor, an denen man unsichtbare seelische Narben erkennen kann.

Kopfwunde:

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Ein ungelöstes Trauma kann sich durch Kopfschmerzen oder Migräne bemerkbar machen. Der Kopf steht symbolisch für das Denken und Fühlen. Wird ein belastendes Erlebnis nicht verarbeitet, führt dies zu einer Dauerbeanspruchung des Nervensystems.

Der Körper gibt dies über Kopfschmerzen zu verstehen. Diese treten häufig wiederkehrend oderphasenweise auf. Ursachenforschung ist angebracht, wenn sie plötzlich und ohne körperliche Ursache auftreten.

Emotionale Distanz:

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Menschen mit Traumabelastung neigen häufig dazu, Gefühle zu vermeiden oder zu unterdrücken. Dies kann bis hin zur vollständigenemotionale Taubheit führen. Betroffene ziehen sich häufig sozial zurück, meiden Berührungen oder haben Schwierigkeiten, Zuneigung oder Vertrauen zu zeigen.

Die Ablehnung eigener Emotionen kann ein Schutzmechanismus sein, gleichzeitig verhindert sie jedoch die Bewältigung und Verarbeitung belastender Erlebnisse.

Schlafstörungen:

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Nach belastenden Erlebnissen ist es normal, dass der Schlaf zunächst gestört ist. Hält dies jedoch über einen längeren Zeitraum an, kann dies ein Hinweis auf ein ungelöstes Trauma sein. Betroffene wachen möglicherweise nachts schweißgebadet auf oder haben Alpträume, die inhaltlich mit dem Erlebten zusammenhängen.

Auch Einschlafstörungen oder der Drang, immer wieder aufzuwachen können Folgen sein. Im Traum versucht der Körper, mit der Belastung fertig zu werden – gelingt dies nicht, wirkt sich dies auf den Schlaf aus.

Suchtverhalten:

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Alkohol, Drogen oder andere Süchte können eine Möglichkeit sein, belastende Gefühle und Erinnerungen zu betäuben. Das ist normalerweise nur eine kurzfristige Lösung – langfristig verschärft dies die Probleme jedoch eher.

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Auch Arbeitssucht, Spielsucht oder Kaufsucht können Formen von Suchtverhalten nach einem Trauma sein. Ziel ist es, negative Gefühle oder das eigene Innenleben zu vermeiden und Ablenkung zu finden. Ohne Bewusstwerdung und Verarbeitung besteht die Gefahr einer dauerhaften Abhängigkeit.

Selbstwertprobleme:

Why Seeing a Psychiatrist for Self Esteem Issues is Important –  Interpersonal Psychiatry | TMS & Ketamine Treatment Center

Wurde man in der Vergangenheit Opfer von Missbrauch, Gewalt oder Demütigung, kann dies tiefe Wunden hinterlassen. Betroffene neigen dann dazu, sich selbst abzuwerten oder zu beschämen. Sie empfinden sich häufig als wertlos oder unzulänglich.

Auch depressive Symptome wie Antriebslosigkeit oder Freudlosigkeit können Anzeichen dafür sein, dass ein belastendes Ereignis das Selbstwertgefühl tief getroffen hat. Eine positive Selbstwahrnehmung ist in solchen Fällen gestört.

Bindungsprobleme:

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Nach einem Trauma ziehen sich Betroffene häufig sozial zurück und finden es schwierig, Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen oder sich auf Beziehungen einzulassen. Dies kann auch zu einer generellen Bindungsstörung führen.

Berührungen oder körperliche Nähe werden nun häufig gemieden. Es fällt schwer, eigene Bedürfnisse oder Gefühle mitzuteilen. Auch Partnerschaften scheitern mitunter daran, dass die Fähigkeit fehlt, sich auf den anderen einzulassen oder Nähe zuzulassen. Der Wunsch nach Kontrolle ist oft sehr ausgeprägt.

Antriebsmangel:

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Belastende Ereignisse können die Lebenslust und den Tatendrang mindern. Stattdessen werden Symptome wie Lustlosigkeit, Antriebsarmut, Desinteresse oder Freudlosigkeit spürbar. Alles erscheint plötzlich sinnlos oder ermüdend.

Betroffene ziehen sich zurück und finden kaum noch Motivation, Aktivitäten nachzugehen oder gesteckte Ziele anzustreben. Dies kann ein Hinweis darauf sein, dass der seelische „Tank“ nach einem Trauma leer ist und eine Phase der Ruhe und Erholung eingelegt werden sollte.

Fazit

Ein belastendes Erlebnis hinterlässt oft unsichtbare seelische Spuren, die Jahre anhalten können. Anhand körperlicher und psychischer Symptome kann man jedoch Rückschlüsse darauf ziehen, ob es sich um eine ungelöste Traumabelastung handelt. Wichtig ist, offen über die eigenen Empfindungen zu sprechen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Nur so können alte Wunden langsam heilen und die Lebensfreude zurückkehren. Der erste Schritt besteht darin, die eigenen Warnsignale wahrzunehmen und ernst zu nehmen.

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