Toxische Gedanken: Wie sie dir Energie rauben und 10 Wege, wie du deine Macht zurückgewinnen kannst

Zuletzt aktualisiert am May 22, 2024 by Friedrich Müller

Einleitung

Jeder von uns hat manchmal toxische Gedanken, die uns ein schlechtes Gefühl geben und unserem Selbstvertrauen und unserer Energie schaden. Diese Gedanken können uns dabei behilflich sein, Probleme zu lösen, aber oft machen sie uns nur unglücklich.

Es ist wichtig zu verstehen, wie toxische Gedanken entstehen und wie wir sie erkennen, um wieder die Kontrolle über unseren Geist zurückzuerlangen. In diesem Artikel werde ich 10 Wege vorstellen, mit denen du lernen kannst, deine toxischen Gedanken zu überwinden und deine innere Stärke wiederzuentdecken.

Woher toxische Gedanken kommen

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Toxische Gedanken entstehen oft aus unseren eigenen negativen Bewertungen und falschen Überzeugungen über uns selbst, andere und die Welt. Manchmal beruhen sie auch auf unseren eigenen Ängsten und Unsicherheiten. Hier sind einige der häufigsten Ursachen für toxische Gedanken:

  1. Frühere negative Erlebnisse wie Misshandlung, Vernachlässigung oder Mobbing in der Kindheit
  2. Hohe eigene Ansprüche an Perfektionismus, die niemals erfüllt werden können
  3. Unrealistische Erwartungen daran, was andere von uns denken oder fühlen
  4. Negative Selbstgespräche, in denen man sich selbst kritisiert
  5. Übermäßige Fokussierung auf äußere Bewertungen und Anerkennung durch andere
  6. Internalisierte Botschaften aus der Kindheit wie “Ich bin nicht gut genug” oder “Andere sind besser als ich”
  7. Angst vor dem Scheitern oder davor, die Kontrolle zu verlieren
  8. Pessimistische Verzerrungen, die negative Ausgänge wahrscheinlicher erscheinen lassen als positive
  9. Verstehen, woher diese Gedanken kommen, ist der erste Schritt, um sie zu überwinden.

Erkenne deine toxischen Gedanken

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Um toxische Gedanken loszulassen, müssen wir sie erst einmal erkennen. Hier sind einige Anzeichen, die darauf hinweisen können:

  1. Sie fühlen sich wiederholend, automatisch oder nicht hinterfragbar an.
  2. Sie sind extrem negativ und selbstkritisch.
  3. Sie übertreiben Probleme und Risiken, aber spielen Chancen und Stärken herunter.
  4. Sie führen dazu, dass man sich schlecht, ängstlich, wütend oder verrückt fühlt.
  5. Sie erscheinen als Innere Stimme, die einen beschimpft oder beschämt.
  6. Sie geben einem das Gefühl, nicht gut genug oder wertlos zu sein.
  7. Sie erscheinen als absolute Wahrheiten, obwohl sie oft übertrieben oder unwahr sind.

Eine Möglichkeit, toxische Gedanken zu erkennen, ist es, sich ihre Inhalte bewusst zu machen, indem man sie aufschreibt oder laut vorliest. So können unrealistische Verzerrungen leichter identifiziert werden. Sobald man sie erkennt, hat man schon die erste Kontrolle über sie gewonnen.

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Hinterfrage deine toxischen Gedanken

This Powerful Question Helps Me Silence Toxic Thoughts Immediately | by  Moreno Zugaro | Mind Cafe | Medium

Sobald du toxische Gedanken erkannt hast, ist der nächste Schritt, sie aktiv in Frage zu stellen. Hier sind einige Techniken:

  1. Finde Beweise, die gegen den Gedanken sprechen. Sind die Befürchtungen realistisch oder übertrieben?
  2. Welche anderen Perspektiven gibt es? Kann man die Situation auch positiv oder neutral sehen?
  3. Welchen Nutzen hat dieser Gedanke? Trägt er zu etwas Positiven bei oder hindert er dich eher?
  4. Welchen Beweis gibt es, dass der Gedanke stimmt? Oder ist es nur eine Annahme?
  5. Wie würde ein Freund die Situation sehen? Würde er dich genauso kritisieren?
  6. Ersetze die toxische Aussage durch eine freundliche Alternative. Zum Beispiel “Ich bin nicht gut genug” durch “Ich kann noch lernen und wachsen.”

Durch systematisches Hinterfragen lernt man, toxische Gedanken zu entkräften, anstatt sich von ihnen beherrschen zu lassen. Das gibt einem die Macht zurück.

Lenke deine Aufmerksamkeit um

Mindfulness: Embracing the Present, Taming the Stress - Comprehensive  Healthcare

Ein wichtiger Weg, um aus dem Kreislauf toxischer Gedanken auszubrechen, ist es, die Aufmerksamkeit bewusst umzulenken. Hier sind einige Methoden:

  1. – Lenke den Blick auf etwas in deiner Umgebung, zum Beispiel einen bestimmten Gegenstand oder ein natürliches Detail.
  2. Beschreibe in deinem Kopf detailliert, was du siehst. Ordne die Eindrücke und Farben.
  3. Fokussiere dich auf deine Sinneseindrücke – was fühlst du, hörst du, riechst du in diesem Moment?
  4. Beginne absichtlich tief und langsam zu atmen und konzentriere dich nur auf den Atem.
  5. Zähle rückwärts von 10 bis 1 oder singe leise vor dich hin.
  6. Berühre bewusst verschiedene Körperteile oder Gegenstände um dich herum.
  7. Mach einfache körperliche Übungen wie Dehnen oder Stretching.

Durch bewusste Ablenkung der Aufmerksamkeit gewinnst du Distanz zu toxischen Gedanken und bringst Balance in deinen Geist zurück.

Such statt Probleme Lösungen

6 Steps Towards Better Daily Problem Solving - SACAP

Toxische Gedanken neigen dazu, sich nur auf Schwierigkeiten und Probleme zu konzentrieren. Ein Gegenmittel ist es, bewusst nach Lösungen und Chancen Ausschau zu halten.

  1. Welche Handlungsmöglichkeiten und Ressourcen hast du, um eine Situation positiv zu beeinflussen?
  2. Gibt es kleine Schritte oder Strategien, mit denen du vorankommen kannst?
  3. An wen kannst du dich wenden, der dich unterstützen oder beraten kann?
  4. Welche deiner Stärken und Fähigkeiten könnten hilfreich sein?
  5. Welche Möglichkeiten gibt es, deine Perspektive oder Einstellung zu ändern?
  6. Kannst du etwas Positives aus der Situation mitnehmen?
  7. Welche vier der besten Optionen siehst du und was würdest du als erstes versuchen?

Sich auf Lösungen anstatt Probleme zu fokussieren, vermittelt ein Gefühl von Handlungsfähigkeit und gibt Energie. So gewinnen Optimismus und Möglichkeiten die Oberhand.

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Sei freundlich zu dir selbst

How To Be Kind To Yourself

Toxische Gedanken basieren oft auf übermäßiger Selbstkritik. Daher ist es wichtig, aktiv Mitgefühl und Freundlichkeit gegenüber einem selbst zu üben.

  1. Sprich über dich selbst so, wie du zu einem guten Freund sprechen würdest.
  2. Erinnere dich an deine Stärken und positiven Eigenschaften.
  3. Feiere kleine Erfolge und Fortschritte, anstatt nur auf Schwächen zu achten.
  4. Sei nachsichtig mit Fehlern und Rückschlägen – du bist kein Roboter.
  5. Statt nur deine Defizite zu sehen, akzeptiere dich so, wie du bist.
  6. Gestatte dir, Gefühle wie Frust oder Angst zuzulassen, ohne sie zu verurteilen.
  7. Sprich liebevoll über deine Bedürfnisse und was du brauchst.
  8. Umarmen statt verurteilen – sei dein eigener Freund.

Sich selbst mit Mitgefühl, Akzeptanz und Freundlichkeit zu begegnen, ist sehr heilend und verhindert selbstzerstörerisches Denken.

Teile deine Gedanken mit anderen

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Oft wachsen toxische Gedanken, wenn wir sie für uns behalten. Daher ist es hilfreich, über das zu sprechen, was uns beschäftigt.

  1. Such dir vertrauensvolle Menschen, mit denen du reden kannst – Familie, Freunde oder einen Therapeuten.
  2. Erkläre ihnen deine toxischen Gedanken und wie sie dich beeinflussen.
  3. Höre auf ihren Input und ihre anderen Perspektiven.
  4. Frag nach Rückmeldung, ob deine Sichtweise realistisch ist.
  5. Lass dich trösten und unterstützen.
  6. Teilen hilft den Ballast zu verringern und bringt Abstand.
  7. Auch positives Feedback über Stärken gibt Energie.

Wenn Gedanken ausgesprochen werden, entziehen sie sich unserer vollen Kontrolle und können in einen konstruktiveren Kontext gerückt werden. Dialog ist sehr heilend.

Belohne dich für kleine Siege

Small Victories: Why You Should Celebrate the Little Wins

Es braucht Zeit und Übung, toxische Gedankenmuster zu durchbrechen. Daher ist es wichtig, sich selbst auch für kleine Erfolge zu belohnen und wertzuschätzen.

  1. Feiere es, wenn du einen Gedanken erfolgreich hinterfragt hast.
  2. Gönne dir etwas Schönes, wenn du einen Tag vorwiegend positiv gedacht hast.
  3. Tue etwas Nettes für dich, wenn du mit Freunden offen sprechen konntest.
  4. Belohne kleine Schritte wie Sport, Kreativität oder Zeit mit Menschen, die dir guttun.
  5. Sei stolz auf dich, wenn du Fortschritt und Wachstum spürst.
  6. Lerne Wertschätzung für deine eigenen Anstrengungen.

Sich selbst eine Freude zu machen, steigert die innere Motivation. Auch kleine Erfolge verdienen Anerkennung – sie führen zu großen Veränderungen.

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Sei geduldig mit dir

Be Patient with the Process!!

Toxische Gedankenmuster haben sich über lange Zeit entwickelt. Es ist normal, dass ihre Auflösung Zeit braucht.

  1. Erwarte nicht, dass du von heute auf morgen “geheilt” bist.
  2. Akzeptiere Rückschläge oder schlechte Tage als Teil des Prozesses.
  3. Sei freundlich zu dir, auch wenn du “rückfällig” wirst.
  4. Konzentriere dich auf deine Fortschritte, nicht nur auf zu ändernde Dinge.
  5. Sieh Veränderung als lebenslangen Prozess, kein abgeschlossenes Projekt.
  6. Erlaube dir, Zeit für dich und Ruhephasen zu nehmen.
  7. Sei stolz darauf, was du bereits erreicht hast.

Geduld und Mitgefühl sind deine besten Begleiter. Sie geben Kraft dort weiterzumachen, wo es noch schwierig ist – Tag für Tag ein kleines Stückchen weiter.

Halte an deinen Erfolgen fest

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Auch wenn du gelernt hast, toxische Gedanken loszulassen, können Rückfälle passieren. Umso wichtiger ist es dann, an dem festzuhalten, was du bereits erreicht hast.

  1. Notiere deine Fortschritte und Erfolgserlebnisse in einem Journal.
  2. Teile Erreichtem anderen mit, das gibt Bestärkung.
  3. Bleibe mit Menschen in Kontakt, die dich unterstützen.
  4. Wenn der alte Gedanke wiederkommt, erkenne ihn als solchen.
  5. Achte bewusst auf deine innere Stärke und Ressourcen.
  6. Atme tief durch und denke an positive Veränderungen.
  7. Sage dir, dass du toxische Gedanken überwinden kannst.

Vertraue darauf, dass du gelernt hast, deine Kraft und Kontrolle zurückzugewinnen. Rückfälle sind vorübergehend – dein Fortschritt ist es nicht.

Fazit

Toxische Gedanken kommen häufig aus unbewussten Mustern der Vergangenheit. Doch wenn wir sie erkennen und systematisch hinterfragen, an unsere Stärken glauben und uns selbst mit Mitgefühl begegnen, gewinnen wir die Fähigkeit, sie Schritt für Schritt loszulassen. Obwohl der Weg nicht immer leicht ist, lohnt es sich durchzuhalten. Denn jedes Mal, wenn wir eine neue Perspektive einnehmen und unseren Fokus auf Lösungen richten, fühlen wir uns stärker und energiegeladener. Mit der Zeit verlieren toxische Gedanken ihren Griff über uns – und machen Platz für ein erfülltes Leben im Hier und Jetzt.